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Pilzbefall bei Rhododendron, braun-schwarze Blütenknospen

Rhododendronknospe, befallen mit Rhododendronpilz Pycnostysanus azaleae

Mit Rhododendronpilz befallene und bereits vertrocknete braune Knospe mit den typischen grau-schwarzen Pilzsporen, Knospensterben bei Rhododendron

Rhododendren sind in unseren Gärten beliebt und weit verbreitet. Wegen ihres glänzenden, immergrünen Laubes, der grandiosen Blütenpracht im Frühjahr und der Verwendbarkeit als Sichtschutz und als Solitärgehölz werden sie in der Gartenplanung sehr geschätzt. Während einige Frühblüher der zahlreichen Sorten an geschützten Standorten schon blühen, fallen vielen Gartenbesitzern zur Zeit an ihren Rhododendren braun-schwarze Blütenknospen auf. Der Eindruck der schwarzen Färbung entsteht durch die aus der braunen infizierten Knospe nach außen durchgedrungenen Pilzsporen.

 

 

Obwohl die braun-schwarzen, abgestorbenen Knospen auf den ersten Blick wie erfroren aussehen, ist dies kein Frostschaden, sondern eine Pilzkrankheit. Sie wird auch als Knospensterben bei Rhododendron bezeichnet.

Verursacher des Befalls

Verursacher des Befalls ist der Pilz Pycnostysanus azaleae, den die Weibchen der Rhododendron-Zikade bei der Eiablage übertragen. Die Zikaden bohren die Knospen an und je Knospe wird ein Ei abgelegt. Im Winter sehen noch viele Knospen grün aus. Im Innern arbeiten jedoch bereits der Pilz und die Larve der Zikade und lassen die Blütenknospe verbräunen und absterben. Bei genauerer Betrachtung überzieht der Pilz im Laufe der Entwicklung die Knospe mit einem dichten Rasen aus ca. 2 mm langen braun-schwarzen Härchen, den Fruchtkörpern des Pilzes.

Eigentlich werden nur die Blütenknospen befallen. Ob der Pilz bei längerer Einwirkung neben den Knospen wohl auch auch Blätter und ganze Zweige befallen kann, ist unsicher. Der Pilz P.a.  stammt ebenso wie die Rhododendron-Zikade aus Nordamerika.

Vorbeugung und Bekämpfung

Eine Bekämpfung des Pilzes mit Fungiziden ist nicht möglich, daher konzentrieren sich die Maßnahmen im Rahmen der Gartenpflege und Gartenberatung auf das frühe Ausbrechen der befallenen Knospen im Winter vor dem Schlüpfen der Larven und möglichst vor der Sporenbildung des Pilzes. Die eingetrockneten Knospen fallen nicht ab, sondern können 2 bis 3 Jahre an den Trieben bleiben und sorgen so für eine weitere Verbreitung.

Die befallenen, ausgebrochenen Knospen werden sofort ohne große Verbreitung der eventuell schon entwickelten Sporen direkt im Hausmüll entsorgt oder verbrannt. Sie dürfen auf keinen Fall auf den Kompost, da hier die Larve schlüpfen und im Sommer weitere Rhododendren befallen kann und außerdem die Pilzsporen durch die Zikade und den Wind weiter verbreitet werden können.

In-Grün Gartenpflege

Wir sind bei Kunden, die eine Dauer-Gartenpflege beauftragt haben, bereits unterwegs gewesen und haben die Knospen  untersucht und befallene Knospen vorsichtig entfernt und gründlich über die Mülltonne entsorgt. So ist für eine Eindämmung der Krankheit mit einem ersten Schritt gesorgt. Besonders die großblumigen Rhododendron-Hybriden scheinen bevorzugt befallen zu sein. Der zweite Schritt erfolgt ab Anfang Mai. Bald mehr darüber.