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Lavendelschnitt

Lavendel ist ein Halbstrauch, die älteren Pflanzenteile verholzen also und bilden immer dickere, kleine Stämme, die kahl bleiben und weder Blätter noch neue Triebe aufweisen. Ungeschnitten wachsen die Pflanzen nur an ihrer Spitze immer weiter, bis der Lavendel wegen seines Gewichtes umkippt, sein kahles Innenleben zeigt und seine Schönheit verloren ist.

Ein idealer Zeitpunkt zum Nachschneiden von Lavendel ist der Spätsommer, wenn die Blütezeit des Lavendel zu Ende geht.


Normalerweise geht nun die Kraft der Pflanze in die generative Vermehrung, also in die Samenbildung.
Ein willkommener Nebeneffekt dieses Schnittes ist die dadurch entstehende zweite Lavendelblüte, die sich durch die Verhinderung der Samenbildung anschließt. Hier werden nur die alten Blütenstengel abgeschnitten und das Ganze noch etwas in Form gebracht.

Der richtige Rückschnitt darf in unseren Breiten auf keinen Fall erst im Herbst erfolgen, weil die neuen Triebe ansonsten nicht rechtzeitig winterfest werden und später zu erfrieren drohen.
Wie bei allen mediterranen Pflanzen sollte man im Zweifelsfall damit also lieber bis zum Frühling warten, aber auch dann sollte gewährleistet sein, dass anschließend kein Frost mehr droht. Optimal ist die Zeit noch vor dem ersten Austrieb.

Ideal ist also ein zweimaliger Schnitt. Durch regelmäßigen Rückschnitt bildet der Lavendel neue Triebe am Fuße der Pflanze und verholzt deutlich langsamer. Zudem verzweigt er sich wesentlich besser und wächst dadurch dichter und kompakter.

Umstritten ist im Gartenbau, ob der Lavendel bis ins alte Holz heruntergeschnitten werden kann.

Grundsätzlich gilt: Junge Pflanzen können stärker gestutzt werden als alte. Ist die Pflanze schon älter und weist schon längere holzige Zweige auf, ist etwas vorsichtiger vorzugehen.
Bis zur Hälfte kann Lavendel normalerweise gekürzt werden. Um stärkere Rückschnitte zu vermeiden, sollte man sich jährlich um die Pflanzen kümmern und der Lavendel sieht dann schon nach etwa einem Monat wieder aus wie neu.

Dabei ist immer darauf zu achten, wo sich junge Triebe bilden, denn diese sollten nicht entfernt werden und der Schnittpunkt sollte darüber liegen. Setzt man die Schere zu tief im alten Holz an, besteht doch die Gefahr, dass die Pflanzen bei weiteren ungünstigen Bedingungen, wie z.B. zu viel Regen, Frost und nicht optimalem Standort nicht mehr neu austreiben.

Tote Triebe sollten wie bei allen Pflanzen grundsätzlich herausgeschnitten werden, denn sie fördern Schädlinge und Pflanzenkrankheiten und beschatten zusätzlich das Innere der Pflanze.

Da der Lavendel nicht uralt wird, stirbt er zwangsläufig, wenn man eine 10 Jahre alte Pflanze zum ersten Mal schneidet und dabei zu weit ins alte Holz geht, daher kommt wahrscheinlich auch die Annahme, daß Lavendel nicht bis ins alte Holz zurückgeschnitten werden darf.

Nach der Blüte des jungen Lavendel schneidet man also jedes Jahr die alten Blütenstände raus und im Frühjahr nimmt man einen etwas stärkeren Schnitt vor, dann legt sich der Lavendel nie von selbst um und dankt es durch eine schöne Ansicht.