Moos und Flechten als Vitalitätsanzeiger
Während Moose und Flechten nicht so gut als Anzeige für Himmelsrichtungen benutzt werden können, kann man anhand ihres Vorkommens Aussagen über Standortbedingungen
und die Vitalität von Bäumen und Sträuchern machen.
Moose und Flechten sind keine Parasiten, d.h. sie sitzen nur auf der Rinde und der Baum dient als Halt und Unterlage. Sie zapfen nicht seinen Saftstrom an, entziehen ihm keine Nährstoffe und dringen nicht in das Innere vor.
Ein starker Moos- und Flechten-Belag deutet nun auf schlechte Belichtungs- und Belüftungsumstände hin, d.h. daß Bäume zu eng stehen, Obstbäume nicht luftig geschnitten sind.
Flechten bevorzugen ruhiges Holz, d.h. sie wachsen nicht auf stark wachsendem Holz, sondern auf ausgewachsenen Bäumen und bevorzugt auch auf totem Holz.
Ist ein Strauch oder Baum noch nicht am Ende seines biologischen Alters und sind Moose und Flechten stark vertreten, kann man den Bestand ausdünnen, einen Kronenschnitt ausführen und die mit Flechten besetzten toten Äste rausschneiden und so einen Neuaustrieb provozieren.
Eine vorsichtige Düngung unterstützt diese Maßnahmen.