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Update zum Buchsbaumzünsler

Am 12.09. und am 19.09. war ich wieder beim Kunden. Die Falle hatte ich zwischendurch nicht geleert. Bis zum 12. war etwa nochmal die selbe Menge Falter gefangen worden wie zuvor und in der 38. Woche waren es weniger. Insgesamt lagen jetzt die Leichen völlig zerschreddert über 3 cm hoch im Sammelbecher. Auch diesmal war wieder eine Spinne mit den Resten der Falter beschäftigt.

Außer einem abgebissenen schwarzen Kopf in einem kleinen alten Gespinst im Buchsbaumstrauch habe ich wieder keine Raupe in irgendeinem Stadium gesehen. (Ich weiß nicht, wann diese Raupe angegriffen wurde, aber im August und Anfang September schwirrten etliche Wespen in den Buchsbäumen herum. Ganz im Inneren war es dann nicht mehr möglich zu fliegen, da krabbelten sie dann über die Zweige, vielleicht immer auf der Suche nach Raupen, die ich jedoch nicht gesehen hatte?).

Insgesamt wurden mit dieser einen Falle seit Anfang Juni weit über 100 Männchen der Buchsbaumzünsler gefangen. Als Mann und auch als Naturschützer schießen mir bei diesem Ergebnis so manche Gedanken durch den Kopf – Was mache ich da mit meinen Geschlechtsgenossen ? Männer haben’s schwer und am Insektensterben bin ich so auch mit schuld ?!  Alles nicht so einfach als Gärtner!

Aber die gut erholten Buchsbäume und die Aussicht auf einen Erhalt der Buchsbaumpflanzen des Kunden haben mich dann wieder etwas beruhigt.

Die Entscheidung vieler Leute, gleich alle befallenen Buchsbäume zu roden, war wohl doch etwas zu voreilig.

Am 05.09.2019 habe ich wieder über 30 Buchsbaumzünsler in der Falle vorgefunden. Die Hauptmenge ist in dieser 36.  Kalenderwoche gefangen worden. Zuvor waren es immer nur einzelne. Damit war also wieder eine gründliche Untersuchung der Buchsbaumsträucher angesagt. Doch auch diesmal konnte ich an keinem  Buchsbaum Spuren einer Eiablage oder erste Raupen feststellen. Wo die jetzt gefangenen männlichen Buchsbaumzünsler herkamen, ist mir nicht klar. Denn auch im Juni (s.u.) waren in diesem Garten keine Zünsler-eier oder -raupen an den Pflanzen und ich weiß auch nicht, welche Flugstrecken diese Falter zurücklegen.

Der frischgrüne Neuaustrieb der im Frühjahr befallenen Pflanzen sieht jedenfalls sehr gut aus  und die Optik wurde noch besser, nachdem ich jetzt etliche der alten Gespinste ausgeschnitten hatte. Im August hatte ich auch noch auf dem Boden dünn Buchsbaumdünger ausgestreut, der den Neuaustrieb kräftig unterstützt hat.

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Zu guter Letzt habe ich für dieses Jahr sicherlich das letzte Mal wieder den bewährten Algenkalk über alle Pflanzen gestäubt.

Anfang Juni hatte ich bei einem Kunden eine Pheromonfalle für Buchsbaumzünsler zur Kontrolle der neuen Eiablage aufgehängt. Als Standort habe ich die Kamelie über einem von der überwinterten Generation angefressenen Buchsbaum gewählt. Im betreffenden Garten stehen neben dem befallenen kleinen Strauch 4 Buxuskugeln mit etwa 1 m Durchmesser zwischen Hortensien, Rhododendren und der Kamelie und vielen Hostas. Im weiteren Garten und auch in den direkten Nachbargärten stehen keine Buchsbäume. Da eine große Linde, eine Hainbuchenhecke und andere Gehölze viel Schatten und Laub werfen und alles sehr dicht steht, sind die Buxi nur in der Peripherie relativ dicht belaubt und daher innen sehr leicht auf Befall zu kontrollieren. Einen Schnitt habe ich auch nicht durchgeführt.

Pheromonfalle für Buchsbaumzünsler über befallener Buchsbaumpflanze

Am 11. Juli habe ich die Falle abgenommen und ausgewertet. Im Sammelkorb der Falle waren 36 Buchsbaumzünsler, 1 Spinne und eine Schwebfliege. Die Spinne war mit dem Aussaugen der Zünsler beschäftigt und machte sich sofort davon. Die Schwebfliege war also der einzige Fehlfang und die Falle war daher sehr selektiv und erfolgreich.

Die erzielte heilsame Wirkung auf die Buchsbaumpflanzen und das Ausbleiben der zweiten Generation ist somit nur auf die zwei Bestäubungen mit Algenkalk und den Fangerfolg der Pheromonfalle zurückzuführen. Wahrscheinlich war der Befallsdruck im Sommer in diesem Garten nicht so hoch, so dass hier diese beiden Maßnahmen für den Erfolg ausreichend waren. Sonst ist eine Buchsbaumzünslerfalle die präzise lokale Anzeige, mit der genauen Kontrolle auf Raupen zu beginnen und gegebenenfalls Bekämpfungsmaßnahmen mit den Bazillus thuringiensis-Präparaten unter dem Warenzeichen „Raupenfrei Xentari“ einzuleiten. Bei dem Produkt von Neudorff  gibt es 25 g  und ein kleiner Messlöffel macht die Portionierung zum Kinderspiel. Bevorzugen Sie jedoch fertige Portionen, greifen Sie zu diesem Produkt von Naturen: Raupenfrei Xentari mit 8 x 2,5 g Portionsbeuteln. Alle Produkte sind nicht bienengefährlich (B4) und  bewirken einen sofortigen Fraßstopp. Nach drei bis fünf Tagen sterben die Raupen ab. Besonders gut lassen sich die kleinen Stadien der Raupen bekämpfen, aber auch bei den großen, bis 5 cm langen Raupen stoppt zumindest die Fraßtätigkeit.

Seit dem 13. Juni hatte ich wöchentlich auf Eiablage und kleine Zünslerraupen gründlich kontrolliert. Obwohl die warme Witterung für eine schnelle Entwicklung einer Sommergeneration günstig war, konnte ich bis dato keine neuen Miniraupen entdecken. Das sehe ich als Erfolg gegen den Buchsbaumzünsler!

Im August hängt die Falle mit neuer Pheromon-Kapsel jetzt wieder am bewährten Standort. Die ersten Männchen haben sich bereits wieder hinein verirrt und das heißt, dass in einigen Tagen wieder mit Befruchtung, Eiablage und neuen Raupen zu rechnen ist. Kontrolle!